Mastering FAQ

  • WAS IST MASTERING UND WANN LOHNT ES SICH?

    Bei einer Musikproduktion gibt es drei wichtige, klangformende Arbeitsschritte: Aufnahme, Mix und Mastering. Aufnahme und Mix beschäftigen sich – mitunter völlig isoliert betrachtet - vorrangig mit dem Song an sich. Beim Mastering geht es darum, den Song für die Außenwelt ins rechte Licht und ins richtige Verhältnis zu setzen: Wie klingt der Mix im Vergleich zu anderen Produktionen? Wie klingt der Song im Albumkontext im Vergleich zum Song davor und danach? Wie klingt meine Produktion auf einem Mono-Küchenradio oder im großen Club?


    Ziel des Masterings ist es, für eine Produktion die richtige Balance zu finden, sodass ein Song überall gut klingt, aber auch seine eigenen, mitunter merkwürdigen Stärken voll ausspielt. Club Sound sollte besonders im Club fett, mächtig und tanzbar klingen, aber auch auf Laptopspeakern funktionieren. Im Gegensatz dazu muss eine kleine, feine Singer-/Songwriterplatte in punkto Wucht und Lautstärke nicht mit Metallica konkurrieren.


    Vor der Mastersession hat man eine lose Sammlung von Mixen. Diese ergeben aber noch kein fertiges Album, weil sie meist noch keinen gemeinsamen Look haben und klanglich und lautstärkenmäßig noch sehr unterschiedlich klingen und nicht mit anderen Produktionen mithalten können. Ein gutes Mastering kann sehr viel aus einem Mix rausholen. Mixe klingen dann neben internationalen Produktionen nicht mehr merkwürdig, komisch, leise oder flach, sondern einfach nur anders, aber auch gut. Dennoch kann auch ein sehr gutes Mastering

  • WELCHES FORMAT UND WELCHER PEGEL IST OPTIMAL ZUM MASTERN?

    Am besten sollten die Mixe so hochauflösend wie möglich angeliefert werden - am liebsten in 24 Bit und in der Samplefrequenz der Mix-Session. Es macht keinen Sinn, einen digital gebouncten Mix aus einer 44,1 kHz, 16 Bit Session in z. B. 96 Khz und 24 Bit zu bouncen. Bitte - auch bei Testmastern - keine MP3s als Mastergrundlage. MP3s als Referenzen oder zur Veranschaulichung sind in Ordnung.

    In der Bezeichnung des Mixes sollten alle wichtigen Informationen wie Datum und Version (Vocal up, down, Instrumental, Radio Edit, mit Kompressor etc.) enthalten sein,   z. B. I love you Mix Voc up 22102010.wav oder I love you Radio Edit LimL3 2520210.
    Falls es mehrere verschiedene Mixversionen gibt (z. B. Voc up, Sn down oder Git Hall), sollten diese klar betitelt und der favorisierte Mix gekennzeichnet sein, z. B. Final oder *.

    Alle Mixe eines Titel und Stems eines Mixes sollten den identischen Startpunkt haben. So kann man sie leichter und sicherer nachbearbeiten.

    Als Ausgangmaterial akzeptieren wir: Soundfiles: WAV, AIFF, SDII;  44,1 bis 192 Khz, 16 und 24 Bit, MP3, Apple Lossless, WMA (wenn kein besseres Format vorhanden) Audio CD, DAT 16 und 24 Bit;  32, 44,1 und 48 Khz, ¼“ und ½“ analog Band, Vinyl 33,3 / 45 rpm, Musikcasette


  • WELCHE ZUSATZINFORMATIONEN SIND NÜTZLICH ODER WICHTIG?

    Einige Stichworte wie z. B. warm, laut, dynamisch oder breit sind immer nützlich auf dem Weg zum gewünschten Klangbild des Masters. Sie können auch gerne ein paar Referenzen mitschicken, die wir während des Masterings mal gegendrücken. Das hilft oft schon sehr, eine geschmackliche Richtung zu finden.

    Wenn es vor Beginn des Mastering schon eine Albumreihenfolge gibt, ist dies eine nützliche Information für Mastering-Engineers. Falls die Mixe noch Arbeitstitel haben, sollten sowohl Arbeits- als auch finale Titel in der Tracklist vorkommen.
    Wichtig ist auch im Vorfeld  zu wissen, ob Vinyl von dem Master produziert wird.

  • DARF DER MIX VORM MASTERING KOMPRIMIERT ODER LIMITIERT SEIN?


    Tja, gute Frage. Am liebsten nicht stark komprimiert und limitiert, aber es gibt da verschiedene Antworten und Sichtweisen.

    Es gibt viele Mischer, die schon stark und oft auch gutklingend in ihre Mixe Kompressoren und Limiter mischen. Wenn die Mixe wirklich gut sind und nicht mehr viel geändert oder repariert werden muss, funktioniert das auch ganz gut. Wichtig ist dabei, dass der Mischer sich während des Mischens wohlfühlt und nicht "über drei Ecken mischt", weil der Mastering-Engineer ihm verboten hat, einen Limiter zu benutzen, und er ohne diesen seinen Sound nicht richtig beurteilen kann. Wenn der Mix noch nicht perfekt ist und noch stärker geändert wird oder repariert werden muss, ist er für den Mastering-Engineer aber viel leichter zu bearbeiten, wenn er nicht so stark limitiert ist.

    Es gibt auch die Möglichkeit, 2 verschiedene Mixe abzugeben -  mit Limiter und ohne. Wenn die Summenkompression/das Limiting moderat ist, dann ist das die beste Möglichkeit. Wenn Mixe aber bereits stark komprimiert/limitiert wurden, "zerfallen" sie meist, wenn man die Pugins herausnimmt. Es ist dann sehr schwierig, das Originalklangbild des komprimierten Mixes nachzubauen und noch zu verbessern. Am besten man schickt uns schon frühzeitig in der Abmischphase einen Mix rüber und wir finden einen guten Weg.


  • STEMS ANLIEFERUNG - WAS MUSS BEACHTET WERDEN?

    Die Anlieferung der einzelnen Stems erfolgt wie auch beim normalen Mastering in der Auflösung, in der aufgenommen und gemischt wurde. Auf keinen Fall sollte eine Formatkonvertierung in Form von Sampleratekonvertierung oder gar Datenreduktion stattfinden. Die Spuren können als stereo interleaved, multiple mono/split stereo oder bei monophonen Instrumenten auch als Monotrack angeliefert werden. Bitte bei allen Tracks den Songtitel und die Stembezeichung angeben, damit beim Mastering von mehreren Songs keine Stems eines Songs versehentlich einem anderen Song zugeordnet werden. Es ist auch darauf zu achten, dass alle Stems exakt den samplegenauen gleichen Startpunkt haben, auch wenn bis zum ersten Einsetzen eines Instrumentes in einer Spur lange Zeit nur Stille ist. So können die Stems leicht in einer Session übereinandergelegt werden und zeitlich ist direkt alles an seinem Platz.

    Wichtig ist, dass du immer auch einen Vormix als Stereotrack mitschickst, damit wir prüfen können, wie die Verhältnisse der Instrumente zueinander sein sollen und ob sicher alle Stems ihren Zielort ereicht haben. Wichtig ist auch, dass alle Instrumente bzw. Instrumentengruppen mit den jeweiligen Effekten exportiert werden.

    Bei der Verteilung der Instrumente in die unterschiedlichen Gruppen sollte beachtet werden, dass Instrumente, die vom Klangcharakter ähnlich sind, in unterschiedliche Stems ausgespielt werden. Ein Beispiel hierfür sind Bass und Drums, da die Grundtöne von Bass und Bass Drum im gleichen